11.01.2024 OTWorld

Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie im Fokus der OTWorld 2024

Der international größte Kongress der Technischen Orthopädie rückt die Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie in den Fokus der kommenden Veranstaltung in Leipzig. Evidenzbasierte Vorträge und Best-Practice-Beispiele aus Deutschland und den USA vermitteln wissenschaftliche Inhalte und liefern Inspiration für den komplexen Versorgungsalltag betroffener Patienten.

Freies Sitzen, Krabbeln und eigenständiges Laufen markieren bedeutende Entwicklungsschritte in der frühkindlichen Motorik. Gesunde Kleinkinder meistern diese Schritte meist innerhalb der ersten 15 Monate ihres Lebens. Kinder mit angeborenen bzw. erworbenen Erkrankungen oder auch Verletzungen am muskuloskelettalen System benötigen umfangreiche medizinische Unterstützung und ein eingespieltes Versorgungsteam, um diese Entwicklungsschritte in ihrem Tempo zu meistern.

Orthopädie-Techniker, Orthopädie-Schuhtechniker, Orthopäden, Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und weitere Fachkräfte arbeiten Hand in Hand, um maßgeschneiderte Behandlungspläne zu entwickeln, die den individuellen Bedürfnissen jedes Kindes gerecht werden. Die Behandlung zielt nicht nur darauf ab, akute Probleme zu lösen, sondern auch langfristige Auswirkungen auf die Entwicklung und Lebensqualität der jungen Patienten zu berücksichtigen.

Als zentrales Herzensthema der beiden Kongresspräsidenten Prof. Dr. Thomas Wirth sowie Dipl.-Ing. (FH) Ingo Pfefferkorn, wird der Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie im Weltkongress besondere Aufmerksamkeit zuteil.

Innovative Ansätze für die Behandlung von Skelettdysplasien und weichen Knochen

In Kooperation mit der Vereinigung für Kinderorthopädie geben Experten in dem Symposium „Zusammenspiel konservativer, orthetischer und orthopädisch-chirurgischer Maßnahmen in der Behandlung von Patienten mit Skelettdysplasien und weichen Knochen“ einen Einblick in spezifische Therapieansätze, um die Notwendigkeit eines umfassenden Ansatzes für die Behandlung von Patienten mit komplexen muskuloskelettalen Erkrankungen zu verdeutlichen. Unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Wirth und Dipl. Ing. (FH) Ingo Pfefferkorn bietet das Symposium einen einzigartigen Einblick in die ganzheitliche Therapie dieser vielschichtigen Patientengruppe und zugleich Gelegenheit für den Austausch zwischen Experten auf dem Gebiet der Kinderorthopädie.

Spina Bifida: US-amerikanischer-deutscher Austausch in der pädiatrischen Orthopädie und Prothetik

Spina bifida, umgangssprachlich auch als „offener Rücken“ bezeichnet, ist eine Neuralrohrfehlbildung, die bei etwa jeder 1.000 Geburt auftritt. Die Nerven treten an der offenen Stelle des Rückenmarkskanals in einer Blase (= Zyste) sichtbar nach außen. Von Sensibilitätsstörungen bis hin zur Querschnittlähmung können die Auswirkungen je nach Position des Wirbelbogendefektes und dem Ausmaß der geschädigten Nervenstränge sehr unterschiedlich sein. Das Symposium „Modern Treatment and Innovations for the patient with Spina Bifida - US-German Exchange: Pediatric O&P“ schafft ein ganzheitliches Verständnis der Versorgung von Patienten mit Spina bifida. Den internationalen Austausch führen Dipl. Ing. Merkur Alimusaj sowie Lauren Levey aus Philadelphia (USA) an.

Armprothetische Versorgung von Kindern und Jugendlichen

Die individuellen Bedürfnisse und Wachstumsphasen von Kindern machen die Armprothetik besonders komplex. Prothesen müssen nicht nur funktional sein, sondern auch das Selbstbewusstsein und die soziale Integration der Kinder fördern. Die Anpassungsfähigkeit der Prothesen ist entscheidend, da Kinder schnell wachsen und sich ihre Bedürfnisse ändern. Armprothetik und Hilfsmittelversorgung erfordern neben der technischen Präzision aber auch einfühlsame, kindgerechte Ansätze, um eine bestmögliche Lebensqualität für junge Patienten zu gewährleisten.

In Zusammenarbeit mit dem Verein für Qualitätssicherung in der Armprothetik (VQSA e.V.) widmet sich eine hochkarätig besetzte Expertenrunde den besonderen Anforderungen und innovativen Lösungsansätzen in der armprothetischen Versorgung von jungen Patienten. Unter der Leitung von Michael Schäfer und Dipl.-Ing. Merkur Alimusaj bietet das Symposium „Besondere Anforderungen und Möglichkeiten in der armprothetischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen“ einen tiefen Einblick in die komplexen Anforderungen und die vielfältigen Möglichkeiten der Versorgung von Kindern und Jugendlichen.

Weitere Beiträge rund um das Thema Kinder-, Jugend- und Neuroorthopädie sind ab Mitte Januar 2024 im Online-Kongressprogramm zu finden.

Adobe Stock, Gunner Gu
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